Wald-Wasser-Wildnis

Natur hautnah und zum Anfassen

Wald, Wasser und Wildnis – Naturerleben auf die unmittelbare und praktische Art – endlich steht dies wieder auf dem Programm der Fünft- und Sechstklässler der Städtischen Realschule Schleiden. Unterschiedlichste Projekte standen nach den Osterferien zur Auswahl und so konnten sich die Schüler:innen das Erlebnis aussuchen, das ihnen am besten gefiel. Für die fünften Klassen gab es zunächst einen Klassenprojekttag am Mittwoch. Der darauf folgende Donnerstag stand ganz im Zeichen der Gemeinschaft, hier konnten die Fünft- und Sechstklässler gemeinsam in gemischten Gruppen interessante Themen bearbeiten. Dass das Ganze für die Kinder kostenlos war, verdankt die Realschule dem Programm „Aufholen nach Corona“, das solche Gemeinschaftsaktionen an außerschulischen Lernorten fördert – genau diese sind in den letzten zwei Corona-Jahren nämlich viel zu kurz gekommen.

Wie vielfältig das Thema Wald-Wasser-Wildnis umgesetzt werden kann, zeigen die angebotenen Aktivitäten: Kreatives Basteln mit Materialien aus der Natur, Kanufahren am Heimbacher Staubecken, ein Besuch im Kölner Zoo, Gewässeruntersuchungen an der Urft in Nettersheim, Erlebniswandern mit einem Waldführer, Fossiliensuche auf einem Fossilienacker in Nettersheim oder Kochen mit Wildniskräutern – alle diese Aktivitäten und noch mehr versprachen neue Erfahrungen und vor allem viel Spaß beim Lernen.

Beim kreativen Basteln entstanden so einzigartige und unverwechselbare Kunstwerke, die sogar Titel erhielten: der schlafende Stein findet sich in einem weichen Bett aus Moos – ganz wie in der Natur. Die 20 mutigen Seeleute, die sich auf den Weg zum Heimbacher Staubecken machten, mussten zunächst Trockenübungen machen, bevor sie ganz real auf dem See fahren konnten. Da während der Tour niemand kenterte, ließen es sich die hartgesottenen Eifeler nicht nehmen, trotz des sechs Grad kalten Wassers im Anschluss an die Kanutour doch noch ins Wasser zu springen. Bei den Gewässeruntersuchungen in der Urft ging es darum, die Gewässerqualität des Flüsschens zu ermitteln und möglichst viele Wasserorganismen – Tiere mit so klingendem Namen wie Bachflohkrebs oder sogar Neunauge – zu finden. Auf dem Fossilienacker in Nettersheim konnten sich die Schüler:innen als Archäologen versuchen und wurden tatsächlich fündig – so konnte jedes Kind eine tolle Erinnerung an diesen beeindruckenden Tag mit nach Hause nehmen. Bei der „Wildnisküche“ standen ganz neue Geschmacks- und Sinneserlebnisse im Vordergrund: die Schüler:innen hatten hier die Gelegenheit Kräuter zu riechen und schmecken, die ihnen vorher so noch nicht begegnet sind. Eigenes Brot zu backen und dieses mit Nüssen, Körnern und Kräutern zu verfeinern, stand neben dem Erstellen von Dips und Aufstrichen auf dem Programm – von der absolut leckeren Qualität konnten sich die Lehrer:innen im Lehrerzimmer überzeugen, die Geschmacksproben zum Probieren erhielten. 

Natur ist vielfältig, einmalig und in der Eifel besonders schön und nah – das haben die Schüler:innen der Realschule auf jeden Fall mitgenommen. Wenn dann zuhause Brot gebacken und mit Kräutern gekocht wird oder nach Fossilien gesucht und Gewässer erkundet werden, dann entwickelt sich das Wald-Wasser-Wildnis Projekt zu einem nachhaltigen Erlebnis – diese Vielfältigkeit macht den Nationalpark Eifel aus.